Honesta Permakultur 2.0


Honesta steht für «Ehrlich», «Vielfältig» und «Einfach».  «Wir sehen unsere Ernährungssicherheit im Einklang und in Zusammenarbeit mit der Natur.»

Losgelöst vom herkömmlichen Denken wird nach Vorgabe der Natur ein neues maschinelles Anbausystem für Mischkultur von Gemüse, Obst, Beeren und Getreide entwickelt.

Permakultur macht es möglich Nahrungsmittelproduktion und eine gesunde, gedeihende Natur in Einklang zu bringen, aber die notwendige Handarbeit ist ein grosses Hindernis für die Umsetzung in der Praxis. Die Vision von Honesta ist es, Elemente der Permakultur in die grossflächige Landwirtschaft zu bringen, um diese ökologischer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. So kann die gezielte Förderung natürlicher Synergien und Kreisläufe durch eine Erhöhung der Biodiversität zu einer verminderten Nährstoffauswaschung, einem geringeren Pflanzenschutzmittelbedarf und einer Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit beitragen. Um dies in der Praxis zu testen, wird auf einem Modellbetrieb (Farngut, Grossaffoltern BE) auf 32 ha ein vernetztes Ökosystem erschaffen und optimale Zusammensetzungen für Mischkulturen entwickelt. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit Landmaschinenentwickler*innen technische Lösungen gefunden werden, damit ein vielfältiger Anbau auch in der grossflächigen, mechanisierten Landwirtschaft möglich wird.

Auf der 3 ha grossen Testfläche, welche durch Baumreihen, Asthäufen und Blühstreifen bereits vernetzte Lebensräume bietet, wird die agrarökologische Performance verschiedener Mischkultursysteme verglichen und die technische Umsetzbarkeit abgeschätzt. Dazu ist in einem Team aus Landwirt*innen, Forschenden, und Techniker*innen auf partizipative Weise ein wissenschaftlich robustes Mischkulturexperiment geplant, welches für Praxis, Wissenschaft und Technik aussagekräftige Resultate erzielen soll.

Die Beantwortung der folgenden Fragen steht dabei im Fokus:

  • Wie wichtig ist eine möglichst hohe Artenvielfalt auf dem Gemüseacker für das Pflanzenwachstum und Umweltfunktionen? (relevant für Praxis und Forschung)
  • Wie müssen Mischkultursysteme gestaltet werden, um die maximalen Vorteile aus biologischen Wechselwirkungen für Produktion und Umwelt zu erzielen? (relevant für Praxis und Forschung)
  • Was sind die Mechanisierungsmöglichkeiten für unterschiedliche Mischkultursysteme? Was kann bereits jetzt umgesetzt werden, wo braucht es noch neue Entwicklungen? (relevant für Technik und Forschung)

Die gewonnen Erkenntnisse sollen breit gestreut werden um Inputs für eine Weiterentwicklung von Mischkultursystemen in den jeweiligen Bereichen zu liefern, und zu einem Umdenken hin zu einer nachhaltigeren Produktion beitragen.

Gemeinschaft / Personen

Gemeinschaftsprojekt von Honesta/Farngut, HAFL und Agroscope

Projekt-Ziel

Drei Mischkultursysteme werden agronomisch auf einer ökologisch vernetzten Versuchsfläche getestet. Resultate zu Ernteertrag und -qualität, Wasserhaushalt, Arbeitsaufwand, Bodenqualität und Insektenvielfalt, sowie die qualitative Bewertung der Mechanisierbarkeit, werden über die verschiedenen Netzwerke breit gestreut um, die Chancen und Risiken von Mischkulturanbau in der Praxis aufzuzeigen und Inputs für neue Entwicklungen zu liefern.