Pascale und Jürg Strauss haben im 2016 den elterlichen Bio-Familienbetrieb Strauss übernommen. Mit viel Elan haben sie seither schon viele kleinere und grössere Projekte hin zu noch mehr Natur und Biodiversität in Angriff genommen. Beispielsweise wurden zusammen mit BirdLifeZH und dem Naturschutzverein Rickenbach die Rebberge ökologisch aufgewertet. Neue Agroforstflächen & Mischkultur-Rebberge sind entstanden. Aktuell möchten Sie einen Naturacker sowie einen Vitiforst realisieren.

"Unser Ziel ist es längerfristig pro Fläche die Biodiversität und die Nahrungsmittelproduktion zu vereinen und beide Leistungen zu steigern. Dazu arbeiten wir an innovativen Anbausystemen, nutzen neue Technik und pflanzen robuste Pflanzensorten."

Das Projekt Vitiforst hat zum Ziel, auf 20 Aren das System Rebberg neu zu denken. Vor allem die Integration von Hochstammbäumen in den Reben ist eine zentrale Aufgabe des Projekts. Weiter wird versucht, den Unterstockbereich mit ausgewählten Pflanzen zu bedecken und somit weniger Eingriffe wie Mähen ins System zu tätigen. Der Rebberg soll in etwa gleich viele Trauben wie eine Standardfläche produzieren, jedoch zusätzlich auf den Bäumen Haselnüsse und im Unterstockbereich, sowie zwischen den Zeilen allenfalls eine Dritt- oder Viertkultur beinhalten. 

Auf der 160 Aren Parzelle "Breiti" in der Gemeinde Thalheim an der Thur soll ein multifunktionaler und resilienter Naturacker entstehen. "Wir möchten zeigen, dass ein System welches über mehrere Etagen aufgebaut ist, dem Klima, der Biodiversität, dem Boden und schlussendlich auch den Bauern und Konsumentinnen etwas bringt." Der stark ausgeräumte und monotone Acker wird mit Hecke, Baum, Wiese, Brache, Blühstreifen und Strukturelement zu einem idealerweise selbstregulierenden Ökosystem umgestaltet. Es werden Streifen (Agroforst), welche diese Elemente enthalten angelegt. Mit dem Schnittgut von Wiese und Gehölz wird Kompost und Mulch hergestellt. Weiter wird vielfältiger Mischfrucht-Ackerbau betrieben und die Ernte im Hof-Getreideabo vermarktet. Früchte und Nüsse vom Baum und aus der Hecke werden veredelt und direkt vermarktet. Bodendeckerkulturen werden geerntet oder der Natur überlassen.