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Flächencode 725 Direktzahlungen für Permakultur – Interview mit Jonas Plattner


Visio Permacultura: Es gibt einen Flächencode für Permakultur 725 - wie kam es dazu?

Jonas Plattner: Da Permakultur sehr vielfältig und oftmals kleinräumig ist, und daher nicht immer so leicht zu erfassen ist, brauchte es eine Möglichkeit dies abzubilden. Es gab längere Diskussionen zu dem  «wie». Die Anforderungen sind relativ offen, in dem z.B. «kleinräumig» nicht im Detail definiert wurde.

 

Visio: Was deckt der Code genau ab?

JP: Der Code ist für «kleinräumige Mischung verschiedener Kulturen mit mehr als 50 % Spezialkulturen». Das hilft eine vielfältige Fläche von Bäumen, Sträuchern, Gemüsen und Ackerbau einfach zu erfassen.

 

Visio: Permakultur Landwirt*innen sagen uns immer wieder, es sei für sie besser, wenn sie den PK-Code nicht benutzen und ihre Flächen anders angeben. Warum ist das so?

JP: Es ist tatsächlich so, dass man je nach Kultur, mehr Beiträge bekommt, wenn man sie individuell anmeldet. Das kann z.B. bei Gemüse, Obst, Ölsaaten oder Zuckerrüben der Fall sein. Wir wollten eine Vereinfachung für sehr vielfältige Anbaumodelle erreichen. Es würde aber extrem kompliziert, wenn man alle Varianten abdecken möchte.

 

Visio: Was bedeuten die Neuerungen im Zusammenhang mit dem «Verordnungspaket Parlamentarische Initiative 19.475»?

JP: Die Neuerungen ab 2023 ermöglichen auch in der Permakultur Parzellenbio Beiträge zu bekommen. Das kann gerade bei der Umstellung von konventionell auf Bio/Permakultur relevant sein.

Herbizidverzicht ist neu auch für Dauerkulturen anwendbar, was bei nach Permakultur-Prinzipien geführten Flächen oft der Fall ist.

Zudem gibt es Beiträge für Nützlingsstreifen (früher Blühstreifen), die ebenfalls auch in Dauerkulturen vorkommen können zum Beispiel bei Weinreben. Mindestens 5% der Fläche müssen so bepflanzt sein. Dies soll auch Blühstreifen innerhalb von Kulturen und nicht nur am Rand fördern.

Diese Änderungen betreffen nicht nur Permakultur aber sind in diesem Bereich sicher auch ein Vorteil.

 

Visio: Sind weitere Änderungen in Aussicht oder geplant?

JP: Nein, im Moment gibt es keine weiteren geplanten Änderungen. Nachdem es nach der Einführung des neuen Flächencodes 725 anfänglich sehr viel Informationsbedarf bei den kontrollierenden Kantonen gab, hat sich die Situation jetzt entspannt. Untersuchungen wie z.B. die von Dario Principi der HAFL zeigen, dass es in der Praxis funktioniert LINK.

 

Jonas Plattner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Fachbereich Direktzahlungsgrundlagen