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Forschung über Permakultur


Wir waren zu Besuch bei der HAFL (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften), an der aktiv über Permakultur geforscht wird. Wir wollten wissen, wo die Permakultur in der Schweiz steht.

Die Stiftung VISIO-Permacultura verfolgt das grosse Ziel, Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft zu etablieren und zu zeigen, dass mit Permakultur nicht nur die Ernährungssicherheit gewährleistet werden kann, sondern auch die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität verbessert wird.

v.l.n.r.: Sereina Stähli, Tobias Messmer, Hans Ramseier, Franz Hofer, Liv Kellermann, Daniel Lis und Adrian Reutimann

Darum unterstützen wir gleich drei Forschungsprojekte an der HAFL in Zollikofen. Das Forschungsteam, bestehend aus Tobias Messmer, Prof. Hans Ramseier, Liv Kellermann, Daniel Lis, Adrian Reutimann, will herausfinden, welchen Effekt Permakultur auf den Boden und die Biodiversität hat.

Wie wird geforscht und wie sehen diese Projekte aus? Wir stellen euch hier die drei aktuellen Projekte vor.

Wir haben eine dreistündige Führung durch den Feld- und Waldgarten gemacht, ganz viele Fragen gestellt, immer wieder Kräuter und Pflanzen probiert. Mit dabei war auch Franz Hofer von der OGG (Oekonomische Gemeinnützige Gesellschaft Bern).

Projekt Feldgarten und Waldgarten

Desweitern haben sie seit 2020 zwei Permakulturgärten direkt an der Berner Fachhochschule angelegt, einen Feldgarten und einen Waldgarten. Dort experimentieren sie mit Mischkulturen und haben Modelle der Zonen 1-3 angelegt. Sie organisieren Führungen und Veranstaltungen um der Öffentlichkeit Permakultur zu veranschaulichen. Studierende aller Richtungen können sich für das Wahlfach Permakultur anmelden und ihre Bachelor- oder Masterarbeiten über Permakultur schreiben.

Zusammenfassend kann man sagen, Permakultur ist in der Schweiz noch ganz am Anfang. Die Erforschung wird einige Jahre dauern, da sich die Auswirkung von Permakultur erst langfristig zeigt. Aus anderen Ländern gibt es schon wissenschaftliche Daten, aber damit Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft als Methode anerkannt wird, braucht es noch einige Vorzeigeprojekte und vor allem motivierte Landwirte.

Projekt Höfenetzwerk

Das HAFL begleitet momentan 11 landwirtschaftliche Betriebe, die im Umstellungsprozess zur Permakultur sind. In diesem Pilotbetriebsnetzwerk nimmt das Forschungsteam Bodenproben und beobachtet die Anzahl von Insekten, wie z.B. dem Laufkäfer. Sie forschen mit dem Ziel über die Jahre aufzeigen zu können, welche positiven Effekte Permakultur hat. Gleichzeitig stellen sie den Landwirten ihr Wissen zur Verfügung, so dass Forscher und Landwirte sich gegenseitig mit ihren Erfahrungen und Ergebnissen befruchten und Wissen ausgetauscht werden kann.

Projekt Kompetenzplattform für Permakultur

In diesem Sommer startet das Projekt Kompetenzplattform, die vom HAFL und dem Verein Permakultur Landwirtschaft betrieben wird. So können landwirtschaftliche Betriebe und interessierte Menschen kompetent beraten werden. Fragen rund um Permakultur in der Landwirtschaft, politische Rahmenbedingungen, Vorgehensweisen, Anbaumethoden, sowie Forschungsergebnisse werden auf der Plattform niederschwellig beantwortet. Grosser Diskussionspunkt bei diesem Besuch war der neue Permakulturcode 725, der seit 2020 eingeführt wurde. Die Umsetzung und Anwendungen sind von Kanton zu Kanton verschieden, da der Code sehr offen definiert wurde. Der Verein Permakultur Landwirtschaft erstellt nun in Zusammenarbeit mit dem HAFL ein Merkblatt für Landwirte, welches dann auf der Plattform veröffentlicht wird um Anhaltspunkte zu geben.

Der Waldgarten vom HAFL
Der Feldgarten vom HAFL