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Zu Besuch beim Stiftungsrat Fabian Högger


Fabian, einer unserer Stiftungsräte, zeigt uns sein Permakulturprojekt in Langnau bei Reiden. Dort wohnt der 35jährige mit seiner Lebenspartnerin und seinen zwei Söhnen und bewirtschaften ca. eine Hektare Land. Nebst Hühnern und Enten, gehören auch Max und Moritz, die zwei lustigen Hängebauchschweine, zu den Mitbewohnern des Permakulturprojekts.

Im selbstgebauten Gewächshaus wächst bereits Salat, in den Hochbeeten kommen die Kohlrabi und im Heubeet sind die Kartoffeln bereits am keimen. Das Grundstück liegt am Hang, Richtung Süden ausgerichtet und fühlt sich an wie ein kleines Paradies. Gemeinsam haben wir Pflanzenkohle hergestellt für die Beete und das Feuer gleich noch genutzt um das Abendessen zuzubereiten. Nächste Woche ziehen hier dann auch noch zwei Schafe ein und das Permakultursystem wird immer bunter und mehr besiedelt.

 

Fabian ist unser Buchhalter, leidenschaftlicher Musiker und Permakulturpraktiker. Mit seiner Leidenschaft für Permakultur und seiner ruhigen Art bringt er wichtige Qualitäten in den Stiftungsrat der VISIO-Permacultura.

 

Was für ihn Permakultur ist und wieso er sich aktiv dafür einsetzt, erfahrt ihr hier im Interview:

 

 Wie bist du zu Permakultur gekommen?

Durch Silvia, meine Lebenspartnerin. Sie war begeistert von Permakultur und so haben wir gemeinsam im Jahr 2016 den Permaculture Design Course (PDC) im Jura bei Marcus Pan gemacht. Dort hat es mich gepackt. Gleich beim Nachhause kommen, haben wir uns in den Garten gestürzt und losgelegt mit den ersten Schichtmulch- und Hügelbeeten.

 

Warum Permakultur? Was hat dich überzeugt?

Es hat einfach mit mir resoniert, das Interesse an der Natur und am Gärtnern war schon immer da. Als ich 10 Jahre alt war, hatte meine Familie einen Schrebergarten. Seitdem beobachte ich die Natur und lerne immer weiter.

 

Dazu kam, dass wir im PDC herausfanden, dass Silvia mit unserem ersten Sohn schwanger ist und dies hat eine Lebensveränderung mit sich gebracht. Ich habe meinen damaligen Job gekündigt und habe mir plötzlich viel mehr Gedanken gemacht über die nächsten Generationen, Permakultur, in Kreisläufen denken und mit der Natur arbeiten. Es macht einfach Sinn meine Kinder in einem solchen Umfeld grosszuziehen.

Seitdem bin ich in diesem Prozess, gehe Schritt für Schritt. Seit 2017 haben wir Tiere, da wir beide keinerlei Erfahrungen hatten mit Tieren, haben wir mit Hühnern gestartet und durften sehr viel über die Natur lernen.

 

Was treibt dich an? Was ist deine Motivation?

Es ist einfach befriedigend das eigene Gemüse und die eigenen Früchte zu ernten. Beim Kauf von Lebensmitteln habe ich das Gefühl, es sei immer ein Kompromiss. Denn die Art der Produktion und Qualität der gekauften Lebensmittel entspricht nicht meinen Standards. Wir sind bei einem SOLAWI (Solidarische Landwirtschaft) Projekt hier in der Gegend dabei, dort helfen wir mit und beziehen die Frischware, die wir nicht in unserem Garten produzieren können.

Ich fühle mich gesund und meine Familie ist versorgt mit guten Lebensmitteln. Das ist für mich erfüllend.

 

Was ist dein Tipp für einen Anfänger in der Permakultur?

Der beste Rat ist: Nimm dir Zeit, sei neugierig und probiere aus! Jeder soll seine eigenen Erfahrungen sammeln. Lasst euch nicht blenden von langbestehenden Permakulturprojekten. Es braucht seine Zeit um ein selbstregulierendes Ökosystem zu erschaffen.

 

Was ist die wichtigste Lektion, die du durch Permakultur gelernt hast?

Ganz klar: Die Prioritäten richtig setzen im Leben. Ich möchte ein Leben für meine Kinder und mit meinen Kindern.

 

Deine VISIOn 2030:

Im 2030 bin ich Kleinbauer mit mindestens 3 Hektaren Land und einem schönen Zuhause für mich und meine Familie. Ich träume auch davon dies mit anderen Menschen zu gestalten und in einem „Tiny House/Erathship“ naturnah und bescheiden zu leben.

 

Deine Definition von Permakultur:

Permakultur heisst für mich in Kreisläufen denken, sie zu beobachten und sie zu schliessen. Für mich bedeutet Permakultur, mit dem zu arbeiten, was bereits da ist und kreative Lösungen zu finden um alles miteinander zu vernetzen.